Stein Nr. 0021
Die Geschichte zum Stein erzählt von seiner Tochter Renate:
Mein Vater, Alfred Prengel, ist geborener Leipziger und zog nach der Hochzeit 1939 mit meiner Mutti nach Brandis. Sie wohnten am Kohlenberg im Birkenweg. Er arbei-tete als Schlosser auf dem Flugplatz in Waldpolenz – dann war er im Krieg.
Nach dem Krieg hat er als Schlosser beim Aufbau der Tonwerke Brandis gearbeitet. Bis 1985, zu seinem 70. Lebensjahr, war er berufstätig. Die Tonwerke, später FEMA bzw. das Silikatwerk Brandis bildeten seinen beruflichen Mittelpunkt.
In den Jahren der DDR-Zeit, wo es oft an vielen Dingen mangelte, hat er viele Stunden ehrenamtlich mit Wolfgang Wiedemann am Aufbau des Waldbades mitgearbeitet. Seine Kenntnisse als Schlosser konnte er gut gebrauchen. Er baute Bänke, den Sprungturm und die Absperrungen, strich und wartete sie. Auch beim Bau der Kegelbahn und dem Sportplatz „Freundschaft“ in Brandis war er aktiv.
In dieser Zeit war er einige Jahre im damaligen Wohnungsausschuß tätig – das war sehr schwierig, da es nur sehr wenige Wohnungen gab, aber viele Wohnungs-suchende.
Am Waldbadweg war noch bis ca. 1960 ein Braunkohlenschacht.
Die Flöze des Schachtes „Frisch Glück“ waren nicht sehr ergiebig und die geförderte Kohle war sehr nass und von minderer Qualität, trotzdem wurde das Fördergut zum Beheizen der Öfen für die Ziegelherstellung benötigt. Als Schlosser reparierte mein Vater auch die Maschinen unter Tage.
Nach der Schließung des Schachtes erhielt mein Vater nach sehr gründlicher Über-prüfung durch die Bergbaubehörde 1965 die Genehmigung, auf dem Schachtge-lände ein Eigenheim zu errichten.
Seit 1985 ist er glücklicher und zufriedener Rentner. Anfang der neunziger Jahre zog er als einer der ersten Mieter in eine schöne Wohnung – An den Birken 1, dem ehemaligen Mitoko-Gelände in Brandis ein.
Er ist immer noch rüstig, trotz seines hohen Alters und freut sich über die große Entwicklung und Verschönerung seiner Heimatstadt Brandis. Aus Dankbarkeit haben wir, die Kinder und Enkelkinder ihm zum 90. Geburtstag am 18.5.2001 diesen Stein gewidmet.