Stein Nr. 0038

Die Geschichte zum Stein erzählt seine Tochter Frau Ursula Lax:                                      

Zur Erinnerung an meinen Vater Adolf Heinz Pohst, der im II. Weltkrieg am

20 8.1944 als Soldat vermisst gemeldet

wurde, stifte ich, seine Tochter, diesen Stein. Es ist mir ein Bedürfnis mit diesem Stein meines Vaters zu gedenken, da er kein würdiges Grab bekommen konnte. Mein Vater wurde am 23.4.1901 in Leipzig geboren, heiratete am 18.10.1930 meine Mutter, Frieda Pohst, geb. Herrmann. Sie wohnten  zuerst in Beucha, zogen 1932 nach Brandis in die Hauptstraße zu Schuberts (Kaufhaus Schubert, zur Zeit Foto Gottschalk)  und erwarben ein Grundstück im Dahlienweg 3.  Dort bauten sie ihr Haus und bezogen es im August 1936.

1934 wurde mein Bruder Peter geboren, der bis zu seinem Tod 1984 im Dahlienweg 3 in Brandis wohnte.

1936 wurde ich geboren, lebte bis 1960 in Brandis. Anschließend zog ich nach Westdeutschland, und wohne seit  1979 endgültig in Freiburg / Schwarzwald.

Mein Vater war seit Januar 1931 Angestellter der Sparkasse Brandis und wurde im Mai 1938 zum Verwaltungsinspektor ernannt.

Im Spätsommer 1943  wurde mein Vater als Soldat  eingezogen. Das letzte Lebenszeichen erhielten wir mit der Feldpost vom 4.7.1944. Seitdem ist er vermisst.

Lange warteten wir auf die Heimkehr unseres Vaters.

Mit Beschluss des Kreisgerichts Wurzen vom 21.7.1958 wurde er gemäß des Verschollenen-gesetzes von 1939 für tot erklärt.

Das Deutsche Rote Kreuz war nach dem Krieg die einzige Institution, die für unsere Familie Ansprechpartner bei der Suche nach unserem vermissten Vater war.

Nach 1990 wurden viele bis dahin unzugängliche Archive geöffnet. In der Hoffnung, Klarheit über das Schicksal meines verschollenen Vaters zu bekommen, bat ich das DRK um Mithilfe. Bis zum heutigen Tag konnte die Ungewissheit über das Schicksal  meines verschollenen Vaters nicht geklärt werden.

Information des Suchdienstes des DRK 1997:

Information des Suchdienstes des DRK 2000:

Meine Mutter Frieda Pohst wohnte bis kurz vor ihrem Tod in Brandis, Dahlienweg 3.

Am 1. Juni 1989 zog sie ins Pflegeheim Brandis. Sie verstarb am 18.06.1989.

Ich selbst war und bin meiner Heimatstadt Brandis seit meinem Weggang  bis heute stets verbunden. Nach der Wende war ich mehrmals in Brandis zu Besuch,  um die Gräber meiner Familie zu besuchen und Verwandte, Freunde und Klassenkameradinnen zu treffen.

Von Freunden wurde ich über die Brandiser Meile informiert und habe diese Möglichkeit ergriffen, meinen Vater mit einem Meilenstein zu ehren.